Zur Gartenschau wird die 400 Jahre alte Münze als Medaille wieder geprägt: Ein Souvenir.
Zur Gartenschau soll der Hirschgulden nach Freudenstadt zurückkehren. Dafür werden jetzt die Vorbereitungen getroffen. Der Hirschgulden wurde 1622 und 1623 in der historischen Münze im Christophstal geprägt. Die Münzstätte war von 1622 bis 1628 in Betrieb. Es gibt das Original heute noch in wenigen Exemplaren, Numismatiker müssen dafür viel Geld berappen. Der Hirschgulden 2025 wird wesentlich preiswerter ausfallen. Vermutlich gerade Mal zwei Euro für den Taler.

Denn der Gulden soll nicht als Sammlerstück und nicht als Zahlungsmittel neu entstehen, sondern als Souvenir, als nette Erinnerung an die Gartenschau und ihren historischen Hintergrund im Christophstal und Friedrichstal. Davon hat inzwischen auch der Südwestfunk (SWR) Wind bekommen und hat bereits mehrfach in Funk und Fernsehen darüber berichtet.

Die Idee dazu wurde im Heimat- und Museumsverein (HMV) für Stadt und Kreis Freudenstadt und von dessen Geschäftsführer Hans-Jürgen Schnurr geboren, ein begeisterter Münzsammler und Autor von Fachberichten über Münzen. Der Verein Erwarb mit Unterstützung der Stadtverwaltung eine Prägestation, mit der Münzen – eigentlich sind es ja Medaillen – nach eigenen Vorlagen geprägt werden können. Dazu dienen Rohlinge, etwa so groß wie eine Euro-Münze. Sie sind aus Aluminium oder Messing. Auf dem aus Österreich importierten Prägestock können nun Kinder und Erwachsene wie anno dazumal mit einem gezielten Hammerschlag eine Nachbildung des Hirschguldens prägen. Auf der Vorderseite – dem Original entsprechend – den liegenden Hirsch, auf der Rückseite das Gartenschau-Logo mit dem Tal X.

Ein Fernsehteam des Südwestfunks mit Redakteur Peter Bilger drehte mit, als dieser Tage die Prägestation in zwei bis zu 40 Kilo schweren Paketen per Post ankam, dann ins Heimatmuseum und später an seinen künftigen Ort, die ehemalige Feilenhauerei Bührle im Christophstal geschleppt wurden. Denn wie die dortige historische Münze soll auch die ehemalige Feilenhauerei mit einigen originalen Geräten und Werkzeugen Besucher anlocken und informieren. Ein alter fest gemauerter Ständer, der früher Maschinen in der Feilenhauerei diente, wird der Prägestation als unverrückbar solider Untergrund dienen. Vor dem Auge der Kamera wurde die Station nun zusammengebaut und Rainer Pfennig vom Vorstand des Heimat- und Museumsvereins wagte den ersten Prägeschlag mit dem vierpfündigen Hammer. Pfennig, auch ein begeiosteter Münzsammler, wird auch während der Gartenschau der „Prägemeister“ an der Station sein. Der kleine Fernsehfilm soll auch künftig bei Berichten über die Gartenschau In Freudenstadt und Baiersbronn immer wieder mal ins Landesprogramm eingeblendet werden, versprach Bilger. Die Prägestation aber wird erst mit der Eröffnung der Gartenschau am 23. Mai in Betrieb genommen.
Hannes Kuhnert
Siehe auch
SWR-Beitrag Münzen prägen in Freudenstadt für die Gartenschau
Beitrag in der Münzenwoche Münzprägung als Highlight der Gartenschau