Ein schöner Schluss ziert bekanntlich alles. Bürgermeister Fahrner begrüßte die ca. 30 Interessenten im Eingangsbereich des Rathauses zur Themenstadtführung mit dem Titel „Wiederaufbau – Ludwig Schweizer“. Diese Themenstadtführung setzte den Schlusspunkt hinter einer erlebnisreichen, ermutigenden und teils sehr emotionalen Veranstaltungswoche „80 Jahre Zerstörung Freudenstadt“. Auf dem Rundgang sollte an den erfolgreichen Wiederaufbau der zerstörten Stadt unter Stadtbaumeister Ludwig Schweizer – dem „Wunder von Freudenstadt“ – erinnert werden.


Nils Krieger, Architekt und Autor des Buches über Ludwig Schweizer vom Heimat- und Museumsverein Freudenstadt, führte die Gruppe bei ungemütlichem Aprilwetter vom Rathaus quer durch die Stadt. An den einzelnen Stationen wurde, angereichert durch einzelne Anekdoten, erläutert, wie der Wiederaufbau in der kurzen Zeit und mit der besonderen Qualität gelingen konnte: der Rahmenplan mit klarem Bekenntnis zur Tradition der Stadt als Garant für das einheitliche Stadtbild mit der Vielfalt von Detaillösungen, die intensive Bürgerbeteiligung mit dem Ergebnis, dass die Neuordnung ohne ein einziges Gerichtsverfahren gelungen ist, mit dem Bau von ganzen Gebäudezeilen, wobei trotz Vorfertigung viele individuelle Bauformen möglich wurden, mit der Selbsthilfeaktion und dem Erbbaurecht, mit dem auch mittellosen Eigentümern der Bau ermöglicht wurde. Das Kurhaus, das Meisterwerk von Ludwig Schweizer, gilt als Krönung des Wiederaufbaustils mit einfachsten Mitteln. Und die Venus mahnt mit ihrer Geste: nie wieder Krieg – mit Zuversicht für Frieden, Freiheit und Entschlossenheit.
Im Großen Sitzungssaal im Rathaus wurde an die drei „kompetenten Macher“ Bürgermeiste Saam, Finanzverwalter Wolf und Stadtbaumeister Schweizer erinnert, die, unterstützt von einem entscheidungsfreudigen Gemeinderat, und dem großen Zusammenhalt in der Bevölkerung den Wiederaufbau in so kurzer Zeit geschafft haben – ein vorbildliches Gemeinschaftswerk, das zurecht als „Wunder von Freudenstadt“ bezeichnet wird.
Bürgermeister Fahrner würdigte zum Schluss den Bürgermeister von Courbevoie, Charles Deprez, der als einer der Ersten nach Kriegsende die Partnerschaft mit einer deutschen Stadt eingegangen ist. Er bedankte sich bei Frau Fabienne Janz und dem Heimat- und Museumsverein, die mit ihrem herausragenden Engagement zum großen Erfolg der Gedenkwoche beigetragen haben.
Siehe auch Unsere Buchempfehlung