…wird aus einer dünnen Aluminium-Scheibe eine Erinnerungsmedaille ans Tal X.
Man kann der baden-württembergischen Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) ja vieles nachsagen. Jetzt wurde sie auch noch zur prägenden Figur. Bei der Gartenschau prägte sie sich mit einem sicheren Hammerschlag eine Erinnerungsmedaille ans Tal X.
Die promovierte Ministerin kam auf Einladung der CDU-Landtagsabgeordneten Katrin Schindele aus Baiersbronn in deren Wahlkreis nach Baiersbronn und Freudenstadt. Nach einem Termin im Freudenstädter Campus führte ihr Weg direkt ins Christophstal und in die Gartenschau. „Da wollte ich hin, die interessiert mich, da hätte es der Einladung von Kollegin Schindele gar nicht bedurft“, versicherte sie im Gespräch mit unserer Redaktion. Sie sei schon im Vorfeld bei der Planung der Gemeinschaftsveranstaltung eingebunden und auch beim „Stabwechsel“ der Gartenschau in Balingen zur Schau im Schwarzwald dabei gewesen.
Ihr Kurzbesuch im Tross mit den Bürgermeistern Wolfgang Fahrner (Freudenstadt), Michael Ruf, und Gemeinderat Dietmar Günter (Baiersbronn) sowie Rainer Bierig, Philipp Erhardt und Fabian Roller vom Landesverband der Landschaftsgärtner begann in der alten Feilenhauerei der Familie Bührle im Christophstal. Dort berichtete Geschäftsführer Hans-Jürgen Schnurr vom Freudenstädter Heimat- und Museumsverein (HMV) von den früheren Feilenhauern und Schindelmachern im Christophstal und über die alte Münzstätte, wo vor 400 Jahren silberne Hirschgulden geprägt wurden. In Erinnerung an dieses Handwerk – die originale „Münze“ steht ja noch – hat der Museumsverein einen Prägestock organisiert, auf dem sich Besucher der Gartenschau selbst eine Nachbildung des Hirschguldens als Erinnerungsmedaille prägen können. Das wollten die prominenten Gäste auch Mal probieren. Ebenso ziel- wie treffsicher schwang Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut den zwei Kilo schweren Hammer und prägte sich mit kräftigen Schlägen die eigene Münze. Katrin Schindele und Bürgermeister Ruf taten es ihr schlagfertig nach, selbst Gartenschau-Chefin Cornelia Möhrlen hämmerte nicht daneben.
Eingehend studierte man anschließend die digitale Zeitreise auf Bachterrasse bei der Feilenhauerei. Diese habe das Wirtschaftsministerium des Landes aus dem Förderprogramm für touristische Infrastruktur für rund 300 000 Euro finanziert, vergaß die Chefin eben dieses Hauses nicht zu erwähnen. Die interessante Zeitreise können Besucher sich mit etwas Geschick per QR-Code aufs Handy herunterladen.
Text Hannes Kuhnert und Fotos Hannes Kuhnert, Jürgen Schnurr